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9 Sep 2019 / NB IoT

NB-IoT: der persönliche Sicherheitsalarm der Zukunft

Der auf nRF9160 basierende Montr Notrufknopf von Nordic funktioniert auch an Orten, die von keinem anderen Funksignal erreicht werden.

Auch in Kellern, in denen sich z. B. oft genug ein Schwimmbad befindet. Und selbst, wenn es absolut keine Verbindung zu einem normalen, überirdischen Mobilfunknetz gibt, kann das Gerät die ID und den Standort des Benutzers immer noch über das Narrowband Mobilfunknetz NB-IoT an eine Notrufzentrale übermitteln. NB-IoT ist vergleichbar mit niederfrequenten Langwellenfunkgeräten, die eine größere Reichweite haben als die Breitband-Mobilfunksignale, die von Smartphones verwendet werden.

Kürzlich hat Nordic Semiconductors bekanntgegeben, dass das niederländische Start-up Montr das nRF9160 Multi-Protocol LTE-M/NB-IoT System-in-Package (SiP) von Nordic in einem kleinen NB-IoT-Notrufknopf einsetzt, der mit einer Lithiumbatterie betrieben wird. Dieser Notrufknopf schützt Menschen in kritischen Situationen. Zu diesem Personenkreis gehören nicht nur Einzelpersonen, die in ihrem Berufsleben tätlich angegriffen werden können bzw. einem erhöhten Unfallrisiko an abgelegenen Orten ausgesetzt sind, sondern auch allein lebende Senioren.

Der „Montr Notrufknopf“ ist 45 x 42 x 6 bis 24 mm groß, wiegt nur 29 g und ist für den Benutzer sofort einsetzbar, ohne dass irgendwelche Vorbereitungen notwendig sind. Aktiviert wird er über einen doppelten Knopfdruck, um die Wahrscheinlichkeit eines Fehlalarms zu verringern. Anschließend übermittelt der Notrufknopf (über die mit jedem Notrufknopf verknüpfte einmalige Benutzer-ID) die Identität des Benutzers und seinen Standort verschlüsselt an die Notrufzentrale. Um dem Benutzer zu signalisieren, dass Hilfe unterwegs ist, bestätigt der Notrufknopf das erfolgreiche Absetzen des Notrufs mit Vibration und Blinken.

„Was bislang kaum jemand über Narrowband-IoT weiß ist, dass seine Reichweite und Durchdringung weit über die der normalen Breitband-Mobilfunksignale von Smartphones hinausgehen“, sagt Stefan Meulesteen, Gründer und Geschäftsführer von Montr. „So werden auch Orte erfasst, die nicht von den normalen Mobilfunknetzen abgedeckt werden. Unsere Tests haben wir auch in tiefen Kellern durchgeführt, in die sonst keine andere Funktechnologie vordringt. In diesem Szenario würde der Standort vorher von der Notrufzentrale ermittelt werden, weil es dort auch kein GPS-Signal gibt.“

„Es gibt auf der Welt keine andere Mobilfunktechnologie, die so viel Komfort und Leistung ermöglicht, und das mit einem vollständig lizenzierten, fast den gesamten Planeten abdeckenden Spektrum, auf das gerade im Notfall absolut Verlass ist. Deswegen sehe ich NB-IoT als die Zukunft für persönliche Sicherheit, und ich denke, dass NB-IoT zum Goldstandard für Sicherheitsanwendungen werden wird. Unser Montr Notrufknopf zeigt, dass Sicherheit nicht teuer und kompliziert sein muss. Ich sehe es sogar schon kommen, dass der Einsatz von Notrufknöpfen über kurz oder lang von den Gesundheits- und Sicherheitsgesetzen weltweit vorgeschrieben wird, um gefährdete Einsatzkräfte, die alleine unterwegs sind, zu schützen.

„Was kaum jemand über Narrowband-IoT weiß ist, dass seine Reichweite und Durchdringung weit über die der normalen Breitband-Mobilfunksignale von Smartphones hinausgehen“
Stefan Meulesteen, Montr

Seine Schlussfolgerung: „Ohne nRF9160 SiP von Nordic hätten wir unseren Notrufknopf nicht in einem derart kleinen Format, mit GPS und mit einer Laufzeit von bis zu 10 Monaten mit einer kleinen Batterie entwickeln können. Die sicherheitskritische Zuverlässigkeit, die Reichweite und die Durchdringungsleistung bei Gebäuden – all das wäre nicht möglich gewesen. Der Nordic nRF9160 Sip war ein totaler Wendepunkt für uns. Nachdem wir uns Ende letzten Jahres mit Nordic getroffen hatten, wurde uns bewusst, wie weit das Unternehmen im Bereich mobile IoT-Anwendungen bereits gekommen ist. Offenbar setzt man dort wirklich alles auf diese Karte. Auch im Support: erfahrene und fleißige Profis, die sich auskennen. Das hat uns dann endgültig überzeugt und wir haben die Zusammenarbeit mit allen konkurrierenden Anbietern von NB-IoT-Modulen eingestellt. Wenn es um mobile IoT-Anwendungen geht, kann meiner Meinung nach kein anderes Unternehmen Nordic Semiconductor das Wasser reichen. Schon gar nicht im technischen Support.“

Das Nordic nRF9160 SiP ist deutlich kleiner, stromsparender und verfügt über mehr Sicherheitsmerkmale als jedes andere bisher für LTE-M- und NB-IoT-Anwendungen eingeführte Mobilfunk-IoT-Modul. Es ist für den weltweiten Einsatz zertifiziert, verfügt über GPS-Unterstützung und ist eine Komplettlösung, die alles vereint, was eine Mobilfunkverbindung und IoT-Anwendung benötigen. Man braucht allerhöchstens noch einen externen Akku, eine SIM-Karte und eine Antenne.

Das nRF9160 SiP ist auch das erste Mobilfunk-IoT-Modul, das den neuesten ARM Cortex M-33 CPU-Kern von ARM enthält. Hinzu kommen 1 MB Flash-Speicher und 256 kB an internem Arbeitsspeicher. Das nRF9160 SiP ist außerdem das erste Mobilfunk-IoT-Modul mit der hochmodernen ARM TrustZone und ARM CryptoCell Sicherheitstechnologie für Internet-Verschlüsselung und Anwendungsschutz. Beide Technologien wurden für extrem energieeffiziente, eingebettete IoT-Produkte entwickelt, bei denen es auf Leistung in Sachen Verarbeitung, Stromverbrauch und Sicherheit ankommt.

„Persönliche Notrufsysteme kennt man ja bereits“, sagt Geir Langeland, Director of Sales & Marketing bei Nordic Semiconductors, „aber ein System, das Mobilfunknetze eigenständig nutzt, ohne mit einem Smartphone oder Gateway vernetzt zu sein – das ist schon ein Novum. Angesichts der Möglichkeiten, die mobile IoT-Lösungen inzwischen in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht bieten, ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Mobilfunk zum Standard für batteriebetriebene persönliche Notrufsysteme wird.“ 

Weitere Informationen zum nRF9160SiP

Pressemitteilung Nordic Semiconductor